Niederlande  Oktober 2015

 

Zuid-Holland und Zeeland

 

17.10.-31.10.2015

 

Leiden - Rotterdam - Kinderdijk - Den Haag - Scheveningen - Delft - Zierikzee - Nieuw Haamstede - Deltawerke - Veere -                    Schloss Westhove - Middelburg - Renesse

 

 

 

Es soll zunächst in die Provinz Zuid-Holland gehen und es liegen nur 550 km Fahrt vor uns, somit können wir morgens ganz entspannt starten.

Die Fahrt verläuft ganz ruhig bis unser Navi sich für die Route an Amsterdam vorbei entscheidet, statt uns Richtung Utrecht zu leiten. Leider haben wir da nicht aufgepasst und das rächt sich dann auch kurze Zeit später mit Stau, bis wir den Großraum Amsterdam wieder verlassen.

Am Nachmittag erreichen wir aber unser Ziel den Vakantiepark Koningshof in Rijnsburg. Wir haben uns für diesen Platz entschieden, weil er noch ein kleines Schwimmbad und freies wlan bietet sowie mit Camping Cheque auch noch preiswert ist.

Wir sind mit unserer Wahl zufrieden, abgesehen von dem Manko mit dem Fluglärm, aber dies war uns vorher bekannt und ist auch auf weiteren Plätzen in der Region ein Problem. Wir wollen den Platz als Ausgangsstation nutzen, um uns die Städte der Region anzuschauen.

 

Leiden

 

Am Sonntag Vormittag regnet es und so lassen wir es zunächst einmal ruhig angehen. Am Nachmittag wird es besser und wir entschließen uns in das nahe gelegene Leiden zu fahren.

Trotz des bescheidenen Wetters sind hier erstaunlich viele Menschen unterwegs,

es sind aber auch die Geschäfte am Sonntag geöffnet und zugleich findet eine Art "Stoffmarkt" statt. Zahlreiche Stände sind aufgebaut, ausschließlich mit Stoffen und Nähzubehör, so etwas habe ich auch zuvor noch nicht gesehen

Die älteste Universitätsstadt des Landes und Geburtsstadt von Rembrandt hat sich den reizvollen Charme eines alt-holländischen Ortes bewahrt.

Hier gibt es auf jeden Fall noch mehr zu entdecken und es wäre schön den Ort nochmals zu besuchen, bei hoffentlich sonnigerem Wetter.

 

 

 

 

Rotterdam

 

 

Der Montag startet auch stark bewölkt und für uns geht es erst einmal Richtung Rotterdam und dort zum historischen Delfshaven. Das alte Hafenviertel und seine

Lagerhäuser überstanden die Bomben des 2.Weltkrieges fast unbeschadet im Gegensatz zum Rest der Stadt.

Weiter geht es dann zur neuen "Markthal", eine interessante Mischung aus Markthalle

und Wohnungen, aber auch Kunstwerk durch die Deckenbemalung.

Staunend steht man davor, aber auch innen drin und muss alles erst einmal wirken lassen bis sich das Auge überhaupt den weiteren Genüssen an den Ständen widmen kann.

Wir genießen hier ein paar Leckerreien und gut gestärkt geht es dann weiter

zur Erasmusbrücke im Nebel und zum ältesten Hochhaus Europas, dem "Witte Huis".

 

 

 

 

 

 

Danach widmen wir uns den spektakulären Kubuswohnungen des Architekten Piet Blom

aus den frühen 80er Jahren.

Die Wohnungen erstrecken sich über drei Etagen oberhalb der massigen Unterbauten, die die Treppenhäuser bergen, und bilden eine „Brücke“ über eine Verkehrsader von Rotterdam. Eine dieser Wohnungen ist gegen Gebühr zu besichtigen und bietet ungewöhnliche Perspektiven durch die markanten Schrägen und Fensteröffnungen.

Für Menschen mit Höhenangst, wie mich, sind diese Wohnungen leider ungeeignet, aber wirklich eine interessante Erfahrung.

 

 

 


 

 

 

Kinderdijk

 

 

Von Rotterdam geht es weiter zum Unesco-Weltkulturerbe "Kinderdijk", ein

Ensemble von 19 Windmühlen aus dem 18.Jahrhundert.

Das Areal ist kostenlos zugänglich, nur für die Besichtigung der zwei zugänglichen

Windmühlen müsste man am Besucherzentrum Eintrittskarten kaufen.

Inzwischen hat sich die Sonne etwas durch die Wolken gekämpft und begleitet

uns auf unserem Spaziergang zwischen den Mühlen.

Währenddessen ist wohl ein Bus mit Japanern angekommen, zumindest kommt uns auf dem Rückweg ein ganzer Pulk entgegen. Laut unserem Reiseführer soll Kinderdijk auch in Japanischen Reiseführern unter den Top 10 der Sehenswürdigkeiten auf dem europäischen Kontinent gelistet zu sein. Das scheint erstaunlicherweise zu stimmen,

obwohl ich Kinderdijk auch für sehr sehenswert halte, für meine Top 10 in Europa würde es nicht reichen.

 

 

 

 

 

Den Haag

 

 

Es ist Herbst und der Dienstag startet mit Regen. Auch bei unserer Ankunft in Den Haag

ist von Regenpause keine Spur und so machen wir uns, bewaffnet mit Regenschirmen,

auf den Weg in die älteste überdachte Einkaufsmeile der Niederlande, die "Haagse Passage". Die Architektur ist bestechend schön und sehenswert, leider regnet es danach immer noch. 

 

 

Haagse Passage
Haagse Passage

 

 

Etwas später meint das Wetter es doch gut mit uns und es hört auf zu regnen als wir am Paleis Noordeinde, dem Arbeitspalast von König Willem-Alexander, ankommen.

Es weht aber nicht die Oranje-Flagge über dem Palast und somit ist der König nicht vor Ort am arbeiten. Wahrscheinlich ist er mit der Königlichen Familie im Urlaub, denn es sind auch in den Niederlanden Schulferien.

 

 

Paleis Noordeinde
Paleis Noordeinde

 

 

Am mittelalterlichen Parlamentsgebäude der Niederlande, dem "Het Binnenhof" kommt doch noch die Sonne zum Vorschein, was für ein Glück.

Direkt neben dem Binnenhof liegt der "Plein", von dem man einen sehr schönen Blick auf die Skyline von Den Haag hat.

Ansonsten spazieren wir die "Lange Voorhout" entlang und lassen die Stadt auf uns wirken.

Anschließend fahren wir noch am Friedenspalast vorbei, der den Internationalen

Gerichtshof der UNO beherbergt.

 

 

Het Binnenhof
Het Binnenhof
Lange Voorhout
Lange Voorhout
Skyline von Den Haag
Skyline von Den Haag
Friedenspalast
Friedenspalast

 

 

Scheveningen

 

 

Vom einstigen mondänen Seebad Scheveningen ist leider nur noch das Kurhaus übrig geblieben, ein 5 Sterne Hotel. Leider fielen auch hier viele Gebäude den Bomben im

2. Weltkrieg zum Opfer und die Neugestaltung hat für meinen Geschmack nicht funktioniert, eigentlich untypisch für die Niederlande.

Der Ort hat so gar keinen Charme mit den entstandenen Bettenburgen und würde als Urlaubsort für uns nicht in Frage kommen.

 

 

 

 

 

Delft

 

 

Am Mittwoch ist es wieder trüb und wir wollen nach Delft, bekannt durch das hier hergestellte Porzellan "Delfter Blau".

Wir beginnen unseren Rundgang am Markt vor dem Rathaus (Stadhuis) und der gegenüberliegenden Nieuwe Kerk. Es fängt wieder an zu Regnen und wir besuchen

daraufhin den Käseladen vor Ort. Hier gibt es Gouda mit Pesto, mit Spargel, mit Knoblauch, mit Trüffel, mit Kokosnuss sowie Ziegenkäse mit Lavendel oder mit Champagner und noch vieles mehr. Bei so ungewöhnlichen Sorten probieren wir uns durch das Sortiment und tragen anschließend eine gefüllte Käsetüte durch die Stadt.

Entlang der Grachten zur Oude Kerk und weiter zum Oostpoort, ein Gebäude mit zwei Türmen der alten Stadtbefestigung.

Leider wird der Regen stärker und wir genehmigen uns noch Kibbeling an einem Fischstand, geschützt unter der Markise, bevor wir dann zurück zum Campingplatz fahren.

 

 

Stadhuis
Stadhuis

 

 

Campingplatz Julianahoeve - Renesse

 

Am Donnerstag machen wir noch einen Shopping-Ausflug nach Amsterdam, dort haben wir uns aber nichts weiter angeguckt, weil wir schon einmal in Amsterdam waren im Zusammenhang mit einem Urlaub in Noord-Holland.

 

Am Freitag machen wir den Wohnwagen zur Abreise bereit, denn wir wollen ca. 110 km weiter in die Provinz Zeeland auf die Insel Schouwen-Duiveland.

Es geht vorbei an den riesigen Hafenanlagen von Rotterdam auf die Insel Goeree und anschließend, nach der beeindruckenden Fahrt über den Brouwersdam, nach Schouwen-Duiveland in den kleinen Ort Renesse.

Hier ist der Campingplatz Julianahoeve unser Ziel. Der Campingplatz hat ein Hallenbad mit Dampfsauna und akzeptiert zu dieser Jahreszeit die Acsi-Campingcard.

An der Rezeption bekommen wir eine ganze Tasche mit Informationsmaterial und einen Komfortplatz im Park Waterhoen, im Bereich des großen Sanitärgebäudes.

Der Parc Reiger, wohl eigentlich für Acsi-Camper gedacht, ist gesperrt weil dort stellenweise neuer Rasen angesät wurde.

Es sind noch niederländische Schulferien und der Platz ist relativ gut besucht, wir hatten da mit deutlich weniger Belegung zu dieser Zeit gerechnet, aber der Platz ist ja wohl auch sehr beliebt.

Die gesamte Anlage ist sehr gepflegt, hat eine super Lage am wunderschönen Strand und das Schwimmbad ist auch ganz toll.

 

 

 

 

Zierikzee

 

Am Samstag führt uns der Weg nach Zierikzee. Wir finden auch einen Parkplatz, leider mit dem Zusatz "vergunning-houders". Vorsichtshalber schauen wir da in unsere Übersetzungs-App und siehe da, der Parkplatz ist nur für Parklizenzinhaber.

Also nach einem anderen Parkplatz suchen und anschließend können wir mit unserem Rundgang beginnen.

Vom Stadhuis über den Oude Haven zu den erhaltenen Toren der ehemaligen Stadtbefestigung, dem Zuidhavenpoort und dem Noordhavenpoort sowie später noch zum Nobelpoort.

Natürlich kommen wir dazwischen auch noch an zahlreichen Geschäften vorbei, unter anderem auch HEMA und XENOS. In diesen Geschäften muss ich ja immer mal kurz stöbern.

Später machen wir dann noch einen Strandspaziergang vom Campingplatz aus.

Der Campingplatz ist jetzt deutlich leerer, heute sind wohl zahlreiche Camper abgereist.

 

Zuidhavenpoort
Zuidhavenpoort

 

 

Nieuw-Haamstede 

 

 

Am Sonntag lacht die Sonne und ich möchte unbedingt am Strand spazieren gehen.

Leider haben diesen Einfall noch sehr viele andere Menschen in Renesse und wir gehen wieder zurück, mir ist das einfach zu voll. Keine Spur von Strandidylle sondern vergleichbar mit Timmendorfer Strand und Scharbeutz bei gutem Wochenendwetter, einfach gruselig, jedenfalls für mich.

So setzen wir uns ins Auto und fahren ein Stück weiter nach Nieuw-Haamstede, bzw. etwas außerhalb, und hier findet sich auch die Strandidylle. 

Einfach herrlich die Sonne, unendlicher Strand und Meeresrauschen, gibt es etwas schöneres ?

 

 

 

 

Deltawerke

 

 

Zur riesigen Sperrwerkanlage "Deltawerke" im Mündungsdelta von Rhein, Maas und Schelde gehört auch der Oosterscheldedam. Die Anlage wurde nach einer verheerenden Flutkatastrophe in den 50er Jahren errichtet. Auf der kleinen Insel

Neeltje Jans befindet sich die Schaltzentrale der Deltawerke, ein Informationszentrum

und die Viskwekerij Neeltje Jans mit fangfrischem Fisch und Muscheln.

Wir machen hier am Montag einen Zwischenstopp und fahren weiter über die Insel

Noord-Beveland auf die Halbinsel Walcheren zum Ort Veere.

 

 

Oosterscheldedam
Oosterscheldedam

 

 

Veere

 

 

Veere gehört zu den schönsten Orten in ganz Zeeland. Das Hafenstädtchen ist fast vollständig vom Wasser umgeben und hat auch dadurch einen ganz besonderen Charme. Der Turm des imposanten Stadhuis überragt den ganzen Ort und abseits des Hafens sind auch erstaunlich wenig Touristen unterwegs, so dass es auch einen sehr beschaulichen Eindruck macht. Anschließend fahren wir weiter nach Domburg.

 

 

 

 

 

Schloss Westhove

 

 

Mitten in einem Naturschutzgebiet liegt Schloss Westhove bei Domburg.

Das trutzige Schloss, das gleich mehrere Türme besitzt, beherbergt heute ein Hostel. In der ehemaligen Orangerie ist außerdem ein Museum, das Terra Maris, eingerichtet.

Wir fahren noch kurz nach Domburg hinein, irgendwie reizt uns der Ort aber nicht zu einem längeren Verweilen. 

So machen wir uns auf den Rückweg und halten nochmals auf Neeltje Jans, um noch

ein wenig Fisch für Herrn Caravany mitzunehmen.

 

 

 

 

 

Middelburg

 

Am Dienstag scheint für uns wieder die Sonne und es geht nochmals auf die Halbinsel Walcheren, nach Middelburg, die Hauptstadt der Provinz Zeeland.

Middelburg wird überragt vom Turm der Abtei und verfügt über ein prächtiges Stadhuis am Marktplatz. Am Rande des Marktplatzes gibt es einige Stände, unter anderem einen mit frittierten Backwaren wie Apfelringe und Oliebollen. Ich kaufe mir zunächst einen Oliebollen mit Rosinen und der ist so lecker, das wir wieder zurückgehen müssen, um noch ein wenig Nachschub zu holen.

Nach unserer Besichtigungstour fahren wir noch an einer Bauernhofkäserei

(Käserei Schellach) vorbei und nehmen noch verschiedene Sorten Polderkaas mit.

Im Anschluss geht es wieder zurück zum Campingplatz und am frühen Nachmittag trübt sich auch leider das Wetter ein, aber so können meine Mitfahrer das Schwimmbad auf Julianahoeve testen und sind sehr angetan. 

 

 

 

 

 

Wie die Wetter-App voraussagte ziehen am Mittwoch immer wieder Regenschauer über uns hinweg und so machen wir uns das im Wohnwagen gemütlich, beziehungsweise es wird noch das Schwimmbad aufgesucht. 

 

 

Renesse

 

Der Donnerstag startet zunächst bedeckt und wir wollen mal Renesse näher erkunden.

Die Einkaufsstraße und den Jumbo-Supermarkt haben wir ja nun schon öfter aufgesucht, aber hier soll es ja noch das Schloss Moermond geben und so machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Das Schloss gehört inzwischen zu einem Hotel und die Säle können für Veranstaltungen, Tagungen oder Hochzeiten gemietet werden, Übernachtungszimmer gibt es aber wohl nicht.

Wir mussten das Schloss ganz schön suchen, Hinweisschilder konnten wir nämlich nicht entdecken, aber wir haben es ja dann doch noch gefunden. Allein die Zufahrt mit der langen Allee ist schon sehenswert, aber das Schloss, noch dazu mit Ritter davor, hat schon was.

 

 

Schloss Moermond
Schloss Moermond

 

 

Ach, dieses Fahrzeug treffen wir auch noch in Renesse, aber an einem anderen Tag.

 

 

 

 

Am Freitag ist unser letzter Urlaubstag vor der Heimreise und wir wollen nochmal ausgiebig am Strand spazieren gehen bei dem herrlichen Wetter.

Ganz viel Meeresluft schnuppern, Sonne tanken und sich bewegen, was will man mehr.

Einfach wunderbar ist der Strand hier und so schön fest, da kann man sehr gut drauf laufen. Auf der vorgelagerten Sandbank sind bei Ebbe zudem auch immer zahlreiche Seehunde als dunkle Punkte zu sehen.

Später gibt es noch lecker Appelkoeken mit reichlich Zimt aus der Bakkerij in Renesse.

In der Sonne ist es so herrlich warm, dass ich auf die glorreiche Idee komme, zum Urlaubsabschluß, diesen draußen verzehren zu wollen. Also werden Stühle und Auflagen sowie unser kleiner Hockertisch aus den Stauklappen geholt.

Kaum sitzen wir da mit unserem Kuchen, ist die Sonne natürlich weg und es wird 

a....kalt. Ja, da hat sich der Aufwand doch richtig gelohnt. 

 

 

 

 

Der Wohnwagen ist am Samstag schnell abfahrbereit und es geht heimwärts.

Die Autobahn Richtung Utrecht ist frei, Richtung Amsterdam staut es sich wieder.

Um Hamburg herum ist der Verkehr natürlich auch etwas stockender, aber insgesamt verläuft die Rückreise problemlos.