Bretagne - Côte de Cornouaille  August 2015

 

08.08.-25.08.2015

 

Sainte Marine - Concarneau - Locronan - Pointe du Raz - Phare d'Eckmühl - Saint-Guénolé - Île-Tudy 

 

 

 

Wir sind so aufgeregt, dass wir nicht schlafen können und fahren so schon um 01:15 Uhr los. Es geht über die Niederlande und Belgien nach Frankreich.

Auf der Rastanlage Villers-Bretonneux an der A29 vor Amiens müssen wir leider nochmals tanken. Leider ist die Tankanlage hier viel zu eng gebaut für Gespanne und es gibt viel zu wenige Parkmöglichkeiten. In der Folge wird am Rand der Durchfahrt geparkt und es ist eine Katastrophe hier mit einem Gespann durchzukommen, geschweige dessen eine Haltemöglichkeit zu finden.

Anschließend fiel uns ein, dass wir hier schon auf unserer Womo-Tour 2012 Probleme gehabt haben und da war noch keine Hauptsaison.

Der Rastplatz ist jetzt in unserem Reiseatlas fett eingekringelt und als unbrauchbar vermerkt, hoffentlich gelingt es uns zukünftig diese Anlage zu meiden.

Kurz nachdem wir wieder auf der Autobahn sind, stehen wir leider im Stau und dies dann auch für die nächsten 10 km und nur wegen einer Mautstation.

In diesem Fall verschafft uns der Transponder von Bip & go leider auch keinen zeitlichen Vorteil. Die eine telepeage-Durchfahrt ist nur für Pkw und die zweite ist zusätzlich für irgendwelche Karten freigegeben, somit geht es hier nicht schneller als an den normalen Kassenhäuschen.

Zudem gibt es ein völliges Chaos bei der Zuordnung zu den jeweiligen Schlangen, dies bleibt aber zum Glück die einzige Mautstation mit einem Zeitverlust von über einer Stunde.

Anschließend ist der Verkehr dann wieder sehr übersichtlich und wir kommen nach

920 km bei strahlendem Sonnenschein und 26°C im Schatten auf dem Campingplatz

Sainte Claire in Neufchâtel en Bray in der Normandie an.

Der CP ist sehr gepflegt, liegt günstig zur Autobahn und ist dennoch sehr ruhig und zudem noch preiswert. Es geht hier zu wie im Taubenschlag und der Platzwart begleitet fast im Sekundentakt mit seinem Fahrrad Neuankömmlinge zu ihren Plätzen, ein unglaubliches Schauspiel.

Wir haben vorsichtshalber einen Stellplatz reserviert (ohne Gebühr und Vorauszahlung), wenn man allerdings frühzeitig anreist ist dies hier nicht notwendig. Am Abend war der Campingplatz dann aber doch ausgebucht.

 

Am nächsten Morgen liegt noch eine Etappe von 580 km vor uns bis zu unserem Urlaubsort Sainte-Marine in der Region Cornouaille der Bretagne.                     Zunächst haben wir das Gefühl allein auf der Autobahn unterwegs zu sein, später nimmt der Verkehr doch noch etwas zu, die Fahrt ist aber verkehrstechnisch sehr entspannt.

Es gibt allerdings einen Wermutstropfen und zwar klagt Herr Caravany über Beschwerden. Ihm kommen die Symptome sehr bekannt vor und er vermutet eine erneute Erkrankung, welche er acht Jahre zuvor schon mal durchleben durfte und für einen einwöchigen Krankenhausaufenthalt sorgte. Da wollen wir aber gar nicht dran denken.

Wir haben schließlich Urlaub und kommen bei sonnigem Wetter auf dem   Campingplatz Le Helles an.Wir werden sehr freundlich vom deutschsprechenden Campingplatzbetreiber empfangen und sehr ausführlich über den CP und die Umgebung informiert.            

Wir haben hier für zwei Wochen den Platz mit Frühbucherabatt im Vorfeld gebucht und eine Anzahlung von 80€ geleistet. Die Restsumme müssen wir aber erst bei der Abreise bezahlen.

Nachdem wir unseren Wohnwagen auf unserer großzügigen Parzelle ausgerichtet haben, machen wir eine Besichtigungstour über den gepflegten Campingplatz und an den wunderschönen Strand. Wir sind erstaunt, dass hier mehr Zelter anzutreffen sind als Wohnwagen, aber die Stimmung ist hier trotz Hauptsaison sehr angenehm und wir fühlen uns sehr wohl.

 

 

Camping Le Helles

 

 

 

Am Montag hat sich die Situation für Herrn Caravany leider nicht verbessert, wir versuchen trotzdem den Ort zu erkunden da Bewegung eigentlich für das Krankheitsbild sehr gut ist, leider müssen wir aber doch schon nach kurzer Zeit den Versuch abbrechen und zum Wohnwagen zurückkehren.

Nachdem die Beschwerden sich auch am Dienstagmorgen nicht verbessert haben, fahren wir in die Notaufnahme des Krankenhauses in Quimper. 

Nach einigen Untersuchungen und sechs Stunden später sind wir mit einem Rezept auf dem Weg zur Apotheke, um mit einer großen Tüte mit Medikamenten wieder zum Wohnwagen zurückzukehren.


 

 

Sainte-Marine

 

 

Am Mittwoch wagen wir einen erneuten Versuch bei Sonnenschein und 26°C

zum idyllischen Hafen von Sainte-Marine zu laufen und weiter den schmalen Küstenwanderweg „Sentier cotier“ am Fluss Odet entlang zum Leuchtturm von

Sainte-Marine und dem Pointe de Combrit bis zum Strand.

Es bieten sich einfach zauberhafte Blicke die Küste entlang und auf den gegenüber liegenden Ort Bénodet.

In der Nacht zieht ein Gewitter über uns hinweg und am Morgen sind wir zunächst

ohne Strom da Wasser in unsere Steckverbindung gelaufen ist. 



 

 

Concarneau 

 

 

Bei bedecktem Himmel brechen wir auf nach Concarneau zur "Ville Close", die von dicken Festungsmauern umgebene Altstadt auf der Insel im Hafen, welche durch die Bretagne-Krimis mit Kommissar Dupin in Deutschland sehr bekannt geworden ist.

Da die Festungsanlagen vollständig erhalten sind, kann man die Ringmauer auch noch komplett begehen und hat aus der Perspektive der historischen Wehrgänge schöne Einblicke in die wenigen Straßen der kleinen Festungs-Altstadt und Ausblicke über Hafen und Meer.

Zudem gibt es hier viele touristische Geschäfte, nur ist es nicht ganz einfach durch die Touristenmassen in der Hochsaison durchzukommen.

 

 

 

Locronan

 

 

Am nächsten Tag erwartet uns wieder Sonnenschein bei bis zu 20°C und wir wagen mal eine etwas weitere Tour und starten zunächst nach Locronan.

Das Dorf mit 800 Einwohnern ist autofrei und man muss sein Auto außerhalb des Ortes gebührenpflichtig abstellen.

Das mittelalterliche Ortsbild mit seinen sehenswerten Granithäusern ist wirklich beeindruckend und eine Reise in eine andere Zeit.

Der Wohlstand von Locronan im Mittelalter beruhte auf der Herstellung hochwertigen Segeltuches und heutzutage vom Tourismus.

Der Ort diente auch als Kulisse für einige Filme oder für Teile der ZDF-Weihnachtsserie

"Silas".

 

 

 

 

Weiter geht die Fahrt mit einem Blick auf die Stadt Douarnenez.

 

 

 

Pointe du Raz

 

 

Wir gelangen zunächst auf einen gebührenpflichtigen Großparkplatz und einem Besucherzentrum mit Restaurants, Geschäften und Toiletten sowie einer Austellung.

Von hier aus muss man noch ein ganzes Stück laufen, zunächst auf festen Wegen, später dann aber über Felsen bis man das Kap mit Blick auf die Leuchttürme

La Vieille und La Plate erreicht hat.

Bis zu 70 Meter fallen die zerklüfteten Felswände hier ab und man kann sich vorstellen wie tückisch das Meer hier bei Sturm sein muss.

Wir haben zum Glück Sonnenschein und viele Familien nutzen die Felsen und den Ausblick hier für ein ausgiebiges Familienpicknick.

Wir genießen auch diese herrlichen Ausblicke bevor wir uns dann wieder auf den Rückweg begeben.

 

 

 

 

Phare d'Eckmühl - Penmarch

 

 

Leider werden die Beschwerden von Herrn Caravany nicht wirklich besser und er wird

stationär im Krankenhaus in Quimper aufgenommen, die Fahrt nach Hause wäre für ihn auch nicht möglich gewesen.

Nun wird sich seiner Beschwerden wirklich angenommen und es wird langsam besser.

Mit einer Übersetzungs-App kann er sich ganz gut mit dem Personal verständigen, denn nicht jeder spricht Englisch und mit unseren Sprachkünsten ist es auch nicht weit her.

 

Jetzt sind wir, unsere Tochter und ich, auf uns allein gestellt und machen ein paar Ausflüge in die Umgebung, abgesehen von den Besuchen im Krankenhaus.

Zunächst fahren wir zum Pointe de Penmarch zum Leuchtturm Phare d'Eckmühl.

Der 65 m hohe, ganz aus Granit gebaute Leuchtturm erhielt seinen ungewöhnlichen deutschen Namen nach dem napoleonischen General Davout, welcher im Jahre 1809

den napoleonischen Truppen in Bayern in der Schlacht von Eckmühl zum Sieg verholfen

und deshalb von Napoleon zum Prinzen von Eckmühl ernannt worden war.

 

 

 

 

 

Saint-Guénolé

 

Ein bisschen weiter befindet sich der Ort Saint-Guénolé mit seinem Fischereihafen und etwas weiter nördlich ganz bizarren Felsen.

Wir folgen dem Weg und klettern dort auf den Felsen herum bei herrlichem Sonnenschein und bis zu 22°C.

Auf dem Rückweg stöbern wir noch im großen Supermarkt E.Leclerc in Pont-l'Abbé

herum und decken uns mit Lebensmitteln ein, dann geht es wieder zum Campingplatz.

 

 

 

 

Île-Tudy

 

 

Bei bedecktem Himmel und 20°C geht es per Fahrrad auf einem gut angelegten Sandweg, entlang der Küste, zum Ort Île-Tudy. Später wird der Weg schmaler, wir kommen an einer Parkanlage vorbei mit Parkplätzen, Picknickplätzen und Spielbereich

direkt neben dem Strand sowie an dem Camping Municipal Le Sillon.

Leider müssen wir den eingezäunten CP durch den Ort umfahren oder wir hätten die Fahrräder am Strand entlang schieben müssen. Der Campingplatz macht einen gepflegten, einfachen Eindruck, hat aber eine tolle Lage direkt am Strand.

Zwischendurch fallen auch ein paar Regentropfen vom Himmel, zum Glück hält sich aber das Wetter und wir bleiben trocken.

Der Ort ist klein und beschaulich, nichts spektakuläres, aber trotzdem sehenswert an vielen kleinen Ecken.

Anschließend geht es mit den Fahrrädern wieder zurück zum Campingplatz und später nach Quimper zu Herrn Caravany ins Krankenhaus.

 

 

 

 

Nach 5 Tagen Aufenthalt im Krankenhaus können wir Herrn Caravany wieder abholen und verbringen noch 2 schöne Tage vor Ort, bevor wir dann in 3 Etappen zurück nach Hause fahren. 

Eigentlich wollten wir die 3. Urlaubswoche noch Station an der Loire machen und dann zurück nach Hause, aber aufgrund der Situation mit Herrn Caravany wird das nun entfallen, wir haben da auch nichts reserviert und werden die Region zu einem späteren Zeitpunkt ansteuern. Genauso wie wir auch noch nicht alles von der 

Côte de Cornouaille gesehen haben, eine wunderschöne Region in die wir bestimmt auch noch einmal zurückkehren werden.

 

Die erste Etappe geht wieder auf den Camping Sainte Claire in Neufchâtel en Bray

und dann legen wir noch einen Zwischenstopp in Roermond, in den Niederlanden, ein.

Hier besuchen wir den Camping Resort Marina Oolderhuuske, ein mitten in der Maas gelegener Camping, der zu unserer Zeit auch schon Acsi-Rabatt anbietet.

Uns gefällt es dort gut, nur kann man erst ab 9 Uhr den Platz wieder verlassen, vorher ist die Schranke geschlossen, aber die 3. Etappe ist ja auch so zu schaffen.

Wir nutzen noch die Zeit für einen Besuch beim Campingladen Vrijbuiter und es finden doch noch ein paar Teile den Weg in den Einkaufswagen, dennoch kein Vergleich zu Obelink in Winterswijk. Insgesamt ein kleineres Sortiment und die Regale sind ziemlich leergeräumt, das macht auf uns keinen so guten Eindruck.

Die letzte Etappe nach Hause verläuft ohne besondere Vorkommnisse.

 

Nachtrag:

Herrn Caravany geht es auch wieder gut und er musste auch keine Operation über sich ergehen lassen, was ihm auch noch hätte blühen können.