Gardasee  Oktober 2013

 

03.10.-16.10.2013

 

Peschiera del Garda - Lazise - Garda - Malcesine - Limone sul Garda - Salò -  Sirmione - Verona

 

 

Peschiera del Garda

 

Am Donnerstag, den 03. Oktober starten wir in den sehr frühen Morgenstunden

zu unserer Fahrt an den Gardasee.

Wir fahren ohne Probleme über Braunschweig, Magdeburg und Leipzig. In Bayern, besonders ab München, wird es dann sehr zähflüssig. Viele nutzen den Feiertag für ein verlängertes Wochenende im Süden und schleichen jetzt mit uns zusammen über die Autobahn.

Auch auf der Tankstelle der Autobahnraststätte staut es sich nicht nur an der Zapfsäule sondern auch an der Kasse.

Herr Caravany muss sich anschließend mit unserem Schlachtschiff an mehreren Autos, welche super strategisch vor dem Tankstellen-Shop parken (am liebsten würden sie ja noch damit reinfahren), vorbeiquälen damit wir unsere Fahrt fortsetzen können.

Am Spätnachmittag kommen wir auf dem Campingplatz Bella Italia  in Peschiera del Garda an. Wir haben nicht reserviert und sollen uns einen freien Platz suchen.

Die junge Dame an der Rezeption kann uns auch nicht sagen, wo und wieviele Stellplätze überhaupt noch frei sind.

Wir stellen unser Gespann auf dem Parkplatz ab und machen uns zu Fuß auf die Suche. Der Campingplatz ist sehr groß und fast ausgebucht, es ist gar nicht so einfach

einen freien Stellplatz zu finden, wenn man nicht gerade neben der Lüftungsanlage des Restaurants stehen möchte.

Schließlich finden wir den einzigen vernünftigen Stellplatz. Unsere Tochter und ich bleiben auf dem Stellplatz stehen, denn es fahren noch mehrere Wohnmobile auf Stellplatzsuche herum, ansonsten wäre der Platz schon besetzt gewesen bis Herr Caravany mit dem Gespann dagewesen wäre.

Als wir den Wowa abkuppeln eilen uns unsere Stellplatznachbarn aus Dänemark zur Hilfe und somit haben wir den Wowa ganz schnell ausgerichtet.

Es werden nur noch die notwendigsten Dinge erledigt und dann fallen wir müde in unsere Betten.

Am nächsten Morgen bauen wir, nach dem Frühstück, unser neues Markisenvorzelt

auf, denn leider ist Regen für das Wochenende angekündigt.

Wir telefonieren mit meinen Eltern, welche im gleichen Ort, aber auf dem Campingplatz Butterfly logieren. Mein Vater holt uns später mit dem Fahrrad ab und gemeinsam fahren wir dann mit den Fahrrädern zum Wohnwagen meiner Eltern.

Sie sind schon über zwei Wochen dagewesen, bei sommerlichen Temperaturen

von über 20 °C, und wollen am nächsten Tag wieder Richtung Heimat fahren.

Auch auf dem CP Bella Italia werden in den nächsten Tagen immer mehr

Camper weiterfahren und die Reihen lichten sich. Viele waren auch nur für

das verlängerte Wochenende angereist und müssen nun wieder zurück.

 

Der Campingplatz Bella Italia ist wirlich sehr groß, mit zahlreichen Mobilhomes, Bungalows, aber die Stellplätze liegen zentral in Seenähe und die gesamte Anlage

ist sehr schön angelegt und gepflegt. Die Poolanlage ist auch sehr schön, ist auch trotz anderer Aussage auf der Homepage, noch zeitweilig geöffnet, wird aber von

uns aufgrund der doch kühlen Temperaturen, nicht genutzt. In der Hochsaison

könnte es am Pool und am Strand doch sehr voll werden, wenn alle Unterkünfte

belegt sind.

Einen Abend testen wir das Restaurant in der Nähe der Sportanlagen, welches auch sehr schön mit Innenhof angelegt ist. Aufgrund der Temperaturen entscheiden wir uns aber drinnen zu sitzen. Die Pizzen sind ausgesprochen lecker und preislich auch völlig in Ordnung. Lustig ist, dass die Speisekarte identisch ist mit der vom Restaurant auf dem Campingplatz Butterfly.

 

Im Osten der sanften, nahezu völlig flachen Wiesenlandschaft des Südufers befindet sich das geschäftige Peschiera del Garda. Seine Lage am Mincio - dem einzigen Abfluss des Gardasees - verlieh dem 9000 Einwohner-Städtchen schon früh besondere strategische Bedeutung.

Peschieras völlig von Kanälen umflossene Altstadt liegt innerhalb einer mächtigen, schön bewachsenen Festung. Beim Bummel durch die - nicht vom Tourismus dominierten - engen Gässchen findet man viele nette Geschäfte und kleine Bars.

Am flachen Ufer zwischen Peschiera und Sirmione gibt es gute Bademöglichkeiten und zahlreiche Campingplätze mit großen Wiesenflächen, die bis an den See reichen. Der populäre Vergnügungspark Gardaland ist nur zwei Kilometer von Peschiera entfernt und das Hinterland mit seinen Moränenhügeln und dem hübschen Fluss Mincio ist ebenfalls ein herrliches Ausflugsziel.

Peschiera del Garda ist bestimmt nicht der schönste Ort am Gardasee, ist dadurch aber auch nicht ganz so touristisch und bietet echt italienisches Flair.

Supermärkte und Discounter sind hier zahlreich vertreten (Lidl, Penny, Famila und Spar), so dass für das Nötigste gesorgt ist.

 

Fahrradtour nach Lazise

 

 

Mit den Fahrrädern fahren wir am See entlang nach Lazise. Der Campingplatz liegt direkt am See und es gibt dort eine Promenade an der wir die Fahrräder zunächst schieben müssen, dann kurz durch die Altstadt über Autostraßen, um dann

ab dem Yachthafen wieder auf einen gut ausgebauten Fahrradweg zu kommen.

Zwischendurch müssen wir uns den Weg mit Fußgängern teilen und öfter auch mal

schieben. Es gibt teilweise auch ganz abenteuerliche Abschnitte, aber wir müssen

nicht an einer Straße fahren, insofern gefällt uns der Weg sehr gut. 

 

Lazise beeindruckt zunächst schon allein durch seine gut erhaltene Stadtmauer

(aus dem 14. Jh.) mit ihren Wehrtürmen sowie der langen, breiten Uferpromenade

mit ihren Cafes und Restaurants, von denen man einen herrlichen Blick auf den Gardasee genießt.

Unter der Herrschaft der Venezianer war Lazise ein bedeutender Handelsort.

Noch heute sichtbares Zeichen dieser Zeit ist das Zollgebäude am Hafen, von dem

aus Venedig den Warenverkehr am See kontrollierte.

Wir schlendern durch die Altstadt und schlecken dabei ein leckeres Eis bevor

es auf dem gleichen Weg wieder zurückgeht. 

 

 

Garda

 

Beliebter Ferienort, der dem See den Namen schenkte.

Garda, das dem See im 12. Jahrhundert seinen Namen gab, ist heute ein viel besuchter Ferienort. Er liegt von Hügeln umgeben inmitten einer üppig grünen Bucht.

Die mediterrane Vegetation aus Zypressen, Olivenbäumen, Myrthe und Oleander, die stilvollen venezianischen Paläste, eine herrliche Uferpromenade und ein verwinkelter Altstadtkern ergeben ein äußerst stimmungsvolles Gesamtbild und es überrascht nicht, dass der Ort bereits seit der Römerzeit als die Perle des Sees gilt.

In den vielen Restaurants, Cafes oder Eisdielen an der wunderschönen langen Uferpromenade kann man sich ganz hervorragend dem süßen Nichtstun hingeben und dabei den Seeblick genießen – oder den tollen Sonnenuntergang, für den Garda berühmt ist.  Die Bademöglichkeiten um Garda sind mit die bestem am gesamten Ostufer. Südlich des Ortes erstreckt sich der Strand bis nach Bardolino, nördlich bis zur zauberhaften Landzunge Punta San Viglio.

 

 

Malcesine

 

Das überaus malerische Ortbild wird von einer mächtigen Skaligerburg dominiert.

Diese thront über dem mittelalterlichen Ortskern mit kleinen Plätzen, überwölbten Durchgängen und holprigen Pflasterwegen, die fast alle zum alten Hafen führen.

Südlich davon beginnt die schöne Uferpromenade, entlang der man bis zur üppig bewachsenen Halbinsel Val di Sogno spazieren kann – vorbei an mehreren schönen Badestellen.

Von Malcesine fährt eine Seilbahn zum 1760 Meter hoch gelegenen Tratto Spino, einem Gipfel des Monte Baldos. Aufgrund der schlechten Sicht müssen wir uns diese Sehenswürdigkeit für einen anderen Urlaub am Gardasee aufheben.

 

 

 

Limone sul Garda

 

Der Inbegriff vom „Bella Italia“

Am Fuß eines steilen Berghanges liegt terrassenförmig an den See gebaut das charmante Örtchen Limone. Übereinander geschachtelt kleben hier die Häuser am Felsen, die verwinkelten Gässchen der malerischen Altstadt sind blumengeschmückt.

Oberhalb davon endlose Olivenhaine und urige Zitronengärten. Mit denen hatte der Name des 1000 Einwohner-Dorfes ursprünglich allerdings nichts zu tun. Limone kommt vom lateinischen Wort „Limes“ - zu deutsch Grenze - weil hier lange die Grenze zwischen Österreich und Italien verlief.

Trotzdem hat Limone die Zitrone zu seinem Wahrzeichen gemacht und vermarktet sie hervorragend. Es gibt sie als Wandkachel, auf T-Shirts, Handtüchern und Postkarten, in Gips oder echt.
Der Ort ist ein äußerst beliebtes Touristenziel und stößt im Sommer regelmäßig an seine Kapazitätsgrenzen. Doch abseits vom Trubel in den engen Seitengässchen oder in den höher gelegenen Olivenhainen geht es noch immer sehr ruhig und romantisch zu. 

Die Fahrt auf der Westseite des Gardasees ist schon etwas abenteuerlich durch die schmaleren Straßen und besonders den Tunneln und wir sind froh hier nicht mit unserem breiten Wowa fahren zu müssen.

 

 

Salò

 

Geschützt in einer schmalen Bucht am südwestlichen Gardasee liegt das elegante, lebendige Städtchen Salò. Hinter der sehr langen, prachtvollen Uferpromenade erstreckt sich die Altstadt mit einer schmalen Fußgängerzone und vielen kleinen Boutiquen bekannter italienischer Designer.

Das 10.000 Einwohner-Städtchen war schon immer sehr wohlhabend und wurde erst von den Visconti aus Mailand und später auch von den Venezianern zum Verwaltungssitz des Westufers bestimmt. 1943 kam es zu ein eher zweifelhaften Ehre: Mussolino machte es zur Hauptstadt seiner Faschistischen Sozialrepublik.

Trotz seiner Reize wird Salò heute nicht vom Tourismus dominiert und hat sich eine sehr authentische Atmosphäre bewahrt. Und so trifft man auch am wunderschönen langen Kiesstrand an der Südseite der Bucht überwiegend auf italienische Familien.
 

 

 

Sirmione

 

 

Ein breiter Wassergraben trennt Sirmiones verkehrsberuhigte Altstadt vom Festland, das hier schmal und lang vier Kilometer in den Gardasee ragt und macht das viel besuchte Städtchen im wahrsten Sinne des Wortes zum i-Tüpfelchen des südlichen Seeufers.

Neben der einzigen Brücke thront eine wunderschöne Wasserburg und die romantisch verwinkelte, bunte Altstadt macht Italienträume wahr. Nördlich davon lädt die parkartige Inselspitze zu einem idyllischen Spaziergang mit bezauberndem Seeblick ein.

Am Ende der Zypressen- und Olivenhaine liegen die „Grotten des Catull“ – die Ruinen einer der größten römischen Villen Italiens. Wir hatten bei "Grotten" an Höhlen gedacht und uns noch Jacken für die Besichtigung übergezogen, in Höhlen ist es ja bekanntlich kälter. Dies war ja dann völlig überflüssig!

Über eine ampelgeführte, einspurige Straße, über die sich die ganzen Touristen durch die Altstadt schieben, müssen sich auch Gäste und Lieferanten mit ihren Autos zu den Hotels kämpfen. Sind wir froh hier nicht wohnen zu müssen! Ansonsten aber sehr sehenswert.

 

 

 

Verona

 

Bei herrlichstem Wetter machen wir uns auf den Weg nach Verona und haben Glück mit der Parkplatzsuche. Ganz in der Nähe der Altstadt finden wir einen kleinen öffentlichen Parkplatz. Wir gehen über die beeindruckende Piazza Brà auf die Arena zu. Das antike Amphitheater aus dem 1. Jh. n. Chr. ist das größte Freiluftopernhaus der Welt und bietet Platz für 22.000 Menschen.

Über Marmorplatten schlendern wir die Via Mazzini entlang, vorbei an edlen Boutiquen, zum Piazza delle Erbe und genießen die schönen alten Gebäude sowie

die vielen Cafes. Trotz der späten Jahreszeit sind allerhand Touristen hier unterwegs und es herrscht lebhaftes Treiben auf den Plätzen.

Von der Piazza delle Erbe sind es nur ein paar Schritte zur Casa di Giuletta an der Via Cappello und man erkennt es schon an der Dichte der Menschenmenge.

Im Innenhof blickt man auf den berühmtesten Balkon der Welt, dank Shakespeares Drama von Romeo und Julia, und kann sich noch um eine Bronze-Julia herumdrängeln. 

 

 

Und schon ist ein Urlaub wieder vorbei und es geht heimwärts.

Es gab viel zu entdecken und es ist wirklich eine schöne Gegend.

Wir haben längst noch nicht alles gesehen und werden irgendwann

bestimmt noch einmal hierher fahren, aber es gibt zunächst noch

viele andere Ziele.